Ginpuin - auf der Suche nach dem grossen Glück

Ginpuin – Auf der Suche nach dem grossen Glück – Barbara van den Speulhof und Henrike Wilson

Weit, weit weg von hier, auf der Insel der Pinguine, kam eines Tages ein kleiner Pinguin zu Welt, der anders war als die anderen. Zuerst fiel das gar nicht auf, weil er genauso aussah wie alle anderen. Erst als er anfing zu sprechen, merkten die Pinguine, dass er nicht war, wie sie. «Ich putze auch meine Flimmschwossen!», sagte er, als die anderen ihre Schwimmflossen putzten. Und «ich will auch mit zur Scheisolle!» sagte er, als die anderen ins Meer sprangen und in Richtung Eisscholle schwammen.

Es kam, wie es kommen musste: Die anderen Pinguine kugelten sich vor Lachen, Tag für Tag und nannten den kleinen Pinguin irgendwann nur noch Ginpuin. Doch Ginpuin wurde immer trauriger. Irgendwann entschied er sich: «Ich rache eine Meise! Anz galleine!» Auf seiner Meise, ähh, Reise, traf er viele Menschen und Tiere. Die waren zwar anders als er, doch sie mochten ihn und er mochte sie auch. Und doch bekam Ginpuin eines Tages ganz fest Heimweh. Und so machte er sich auf den Weg Nachhause.

 
 

Und als er zuhause ankam, stellte er fest, dass die anderen Pinguine ihn auch vermisst hatten. Die Freude war gross, und Ginpuin rief «Fasst uns leiern!» und alle riefen mit: «Fasst uns leiern!» Und der Ginpuin musste erzählen, was er alles erlebt hatte unterwegs.

Viele Kinder können sich sicher mit Ginpuin identifizieren. Vielleicht haben sie nicht so einen ausgeprägten Sprachfehler und doch ist «anders sein» ein grosses Thema in der heutigen Zeit.

Ginpuin spürte erst, als er weit weg war von seiner Pinguin-Insel, wie wichtig ihm die anderen Pinguine waren und wie sehr er sich dort zugehörig fühlt. Zugehörigkeit ist eine wichtige Bindungswurzel und ganz bestimmt für manch ein Kind, dass gerade in einem Sommerlager weilt, sehr präsent.

Der Ginpuin zeigt unseren Kindern, dass man sich verbunden fühlen kann, auch wenn man weit weg ist und wie schön es ist, wieder zuhause bei seinen Lieben zu sein.

Und er zeigt, dass «anders sein» auch viele gute Seiten hat. Dass man trotzdem oder auch genau deswegen, in der grossen weiten Welt Freunde finden kann und dass man vielleicht gerade wegen seiner speziellen Gabe einen Unterschied machen kann.

 

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Angela Indermaur