6 Buchtipps für kleine und grosse Leseratten und solche die es werden wollen:

6 Buchtipps für kleine und grosse Leseratten und solche die es werden wollen:

-        Der Schlunz

«Macht mal etwas schneller, dann können wir länger vorlesen!» Dieser Satz stammt nicht etwa von einem meiner Kinder, sondern von mir selbst. Und zwar aus jener Zeit, als ich den Kindern die 8 (!) Bücher der Schlunz-Reihe vorgelesen habe.

Spannend und witzig - über verlorene Erinnerungen, verlorene Söhne, Ketchupbomben und einen Kuchen, der in Flammen aufgeht Lukas und seine Familie picknicken außerhalb der Stadt. Da taucht plötzlich ein fremdes Kind auf, verwahrlost, verwirrt und einsam: der Schlunz. Da niemand weiß, wohin der Schlunz gehört, bleibt er erst mal bei Lukas´ Familie - und bringt mit seinen unbequemen Fragen ganz schön Wirbel in den Alltag der sonst so braven Christenfamilie. Gemeinsam mit dem Schlunz beginnt Lukas, seiner geheimnisvollen Familiengeschichte auf den Grund zu gehen. Ab 8 Jahren. (Beschreibung auf ex Libris)

So lautet der Klappentext, welcher absolut zutreffend ist. Eine fröhlich-spannende Geschichte, die viel Gesprächsstoff liefert.

 

-        Die Chroniken von Narnia

Narnia – ein Standartwerk des grossen C.S. Lewis. Wir haben es vorgelesen in der Zeit, als Harry Potter in aller Munde war und wir aber fanden, unsere Kinder seien noch zu jung dafür.

Mit der Narnia- Geschichte kann man wunderschön ins Spiel, in eine Welt von sprechenden Tieren, Zwergen, Faunen, Riesen und vielem mehr abtauchen. Und nach dem Vorlesen kann man sich beim Einschlafen vorstellen, wie es wäre, wenn der Schrank im eigenen Wohnzimmer auch so eine verborgene Türe wäre…

 

-        Siedler – Saga von Janette Oke

Eine Buchreihe für Teenager (Mädchen)

Ich habe diese Bücher selbst als junges Mädchen gelesen und sie mit viele Freude auf gute Gespräche meinen Mädchen weitergegeben.

Die Geschichte spielt zur Zeit der Besiedelung des amerikanischen mittleren Westens. Es ist eine richtig grosse Familiengeschichte, die sich über 3 Generationen hinweg erstreckt. Eine Geschichte mit Drama, Liebe, Spannung und wertvollen Werten, die mich und mit mir unzählige andere junge Frauen begeistert und geprägt hat.

 

-        Nils Holgersson von Selma Lagerlöf

 

Nils Holgersson hat nur Unfug im Kopf, weshalb ihn ein Kobold zur Strafe in einen kleinen Wichtel verwandelt. Als Wichtel begleitet Nils einen Schwarm Wildgänse auf eine Reise, an deren Ende er einiges gelernt und viele neue Freunde gefunden hat. (Beschreibung von exLibris)

Wer an schwedische Kinderbücher denkt, hat wahrscheinlich als erstes Pippi Langstrumpf im Kopf. Doch mit Nils Holgersson und den Wildgänsen über das schwedische Land zu fliegen, hat seinen ganz eigenen Reiz. So für einen Tag würden wir das doch alle gern machen, oder?

Ein Buch, das zum Träumen einlädt…

Übrigens war Nils Holgersson über viele Jahre hinweg auf der schwedischen 20 Kronen- Note zu finden gewesen, sehr zur Freude unserer Kinder. 😊

 

-        Die Kinder von Bullerbü

 

Natürlich darf ein Klassiker von Astrid Lindgren hier nicht fehlen. Die Kinder von Bullerbü, oder Bullerbyn wie es in Schweden heisst, wachsen in 3 Familien nebeneinander auf. Sie erleben so manches Abenteuer zusammen. Im Gegensatz zu Pippi Langstrumpf hatten sie alle Eltern, die sich um sie kümmerten. Meistens zumindest 😉 Dies empfand ich immer als wertvollen Ausgleich zu all den Geschichten von Waisenkindern u.ä.

Bullerbyn, mit den 3 Höfen gibt es übrigens wirklich in Südschweden (Nahe Vimmerby) und kann besichtigt werden.

 

-        Die rote Zora

 

Diese Geschichte wurde uns damals in der 5. Klasse von unserem Lehrer, jeweils am Samstagmorgen in der letzten Stunde, vorgelesen. Was haben wir mitgelitten mit Zora und ihren Freunden im fernen Kroatien.

Später habe ich das Buch meinen Kindern vorgelesen und es lieferte uns Stoff für so manche Gespräche.

Zora und ihre Bande sind alles Kinder, die sich ohne Eltern durchs Leben schlagen (müssen). Wie gut, ist da der Fischer Gorian, der die Kinder versteht und immer ihnen immer wieder hilft und für Schutz sorgt.

Was wohl aus Zora und ihren Freunden geworden ist?

 

Nun stellt sich sicher die Frage, ob man nur «pädagogisch wertvolle» Bücher vorlesen und kaufen soll. Sollen es nur Bücher sein, die unseren Werten entsprechen, oder dürfen oder sollen die Kinder sogar auch ganz anderes lesen?

Aus meiner Sicht ist dies vor allem eine Frage des Alters, bzw. der Reife des Kindes. Je jünger die Kinder, desto mehr denke ich, sollten wir auf den Inhalt und das dieser zu unseren Werten passt, achten. Sind die Kinder, irgendwann im Primarschulalter in der Lage ihre Gefühle zu mischen und zu reflektieren, kann man gut auch anderes zulassen. Die «5 Freunde» Reihe von Enyd Blyton ist hier  ein gutes Beispiel. An sich großartige Bücher, aber leider sind die Kinder in diesen Geschichten meist auf sich allein gestellt und lösen nicht selten sogar die Probleme der Erwachsenen. Das entspricht nicht dem, was ich als sinnvoll erachte, den Kindern weiterzugeben. Trotzdem waren das beliebte Bücher bei uns zuhause. Wichtig finde ich, dass man in solchen Fällen das Gespräch sucht und mit den Kindern zusammen überlegt, wie das im echten Leben aussehen würde. Kinder sind ja sehr wohl in der Lage zwischen Fiktion und realem Leben zu unterscheiden, ab einem gewissen Reifegrad sowieso.

Anders sieht es aus bei Büchern die Werte vertreten, hinter denen wir so gar nicht stehen können. In diesen Fällen hilft nur das ehrliche Gespräch, welches ja an sich schon sehr wertvoll sein kann. Und irgendwann müssen und sollen unsere Kinder dann ja auch ihre eigenen Entscheidungen treffen und wir dürfen in die «Beraterrolle» wechseln.

 
 
Angela Indermaur