«Mama, da hast du doch eh keine Ahnung!»

 
 

«Mama, da hast du doch eh keine Ahnung!»

Die Handyzeit ist aufgebraucht, aber da müssen dringend noch Snaps verschickt werden, um keine Snapdays zu verlieren. Ein Game muss noch zu Ende gespielt werden, sonst droht der Abstieg in ein tieferes Level. Und der Klassenchat eskaliert gerade wieder einmal, da kann ich doch nicht off sein!?

Mit solchen und ähnlichen Problemen schlagen sich unsere Preteens und Teens tagtäglich herum. Und viele von ihnen erleben von Seiten ihrer Eltern wenig Verständnis. So kommt zum eskalierenden Klassenchat auch noch die Diskussion oder vielleicht eher der Streit um die Verlängerung der Handyzeit.

Und hier fallen dann solche Sätze wie «Mama, du hast einfach keine Ahnung von solchen Dingen!» Teens fühlen sich in diesen Momenten nicht nur unverstanden, sondern oft auch allein gelassen mit ihren Herausforderungen. Und Eltern schütteln genervt den Kopf über die banalen Probleme ihrer Sprösslinge.

Nun, der Umgang mit Medien ist die wahrscheinlich grösste Nuss, die heutige Eltern von Preteens und Teens zu knacken haben. Und mit diesem Thema könnte man Bücher füllen. Doch für heute möchte ich nur einen Punkt herauspicken:

Für unsere kleinen Kinder ist es ganz normal, sich an uns Eltern zu orientieren. Sie stellen uns gefühlte 102594 Fragen, sie finden gut, was wir gut finden, wenn wir unterwegs sind, dann laufen sie uns nach, weil wir ja den Weg kennen. Wir Erwachsenen lehren und unterrichten unsere Kinder und wir führen sie in die Gesellschaft ein. Und dann kommt das erste Handy und plötzlich ist alles anders.

Viele Kinder erleben, dass dort, wo sie bis jetzt Antworten auf fast alle Fragen erhielten, nun Ahnungslosigkeit herrscht. Und dann kommt es, wie es kommen muss, das Kind kommt selbst in die «Expertenrolle» und erklärt dann der Mama wie Insta funktioniert.

Und hier vergessen wir oft: Durch diese Umkehr fallen wir als Eltern auch als Anlaufstelle bei Problemen weg. Wir lassen unsere Kinder buchstäblich allein im medialen Regen stehen und sind plötzlich nicht mehr der Ort, wo man Orientierung und Hilfe bekommen kann. Was bleibt also unseren Kindern anderes übrig, als sich einen neuen Ort zu suchen, an den sie sich wenden können? Dieser Ort sind dann in der Regel die Gleichaltrigen, die ja selbst auch im Regen stehen.

Niemandem von uns würde es in den Sinn kommen, einem 4-jährigen Kind ein Velo zu schenken und es in der Grossstadt ohne Anleitung einfach mal in den Strassenverkehr zu schicken, um Erfahrungen zu sammeln.

Wenn wir nun unseren unreifen Teens Handy in die Hand drücken, dann brauchen sie Anleitung und Orientierung, um sich im medialen Grossstadtverkehr zurecht zu finden. Und hier liegt der Ball bei uns! Wir dürfen diese Rolle, die wir in anderen Themen über Jahre hinweg ganz selbstverständlich übernehmen, nun nicht einfach loslassen. Dranbleiben lohnt sich! Damit unsere Preteens und Teens weiterhin einen sicheren Hafen haben, einen Ort wo sie Unterstützung, Hilfe und auch Verständnis bekommen.

 

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie das praktisch aussehen kann, dann melde dich doch für den Minikurs «Knacknuss Medien» an:

 
 
 

Minikurs “Knacknuss Medien”:

Ob Hörspiele, Filme oder Games, ob TV, Handy oder Konsole, der Umgang mit Medien ist wohl eine der grössten Herausforderungen für Eltern in der heutigen Zeit. Wie wir unsere Kinder nicht nur Medien-Kompetent, sondern in erster Linie Medien-Mündig erziehen können und wie wir sie auch in diesem Thema sicher begleiten können, darum geht es in diesem Minikurs.

Ein 2-teiliger Minikurs für Eltern und alle die mit Kids und Teens unterwegs sind.

Kurs 2023:

21. und 28. September 2023

jeweils 20 - 22 Uhr

Kurs 2024:

9. und 16. Januar 2024

jeweils 20 - 22 Uhr